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1. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. V

1911 - München : Oldenbourg
Vorwort. V Kgl. Realschulrektor Schröder in Kitzingen als Vorstand der meteorologischen Station Kitzingen, Herrn Professor Dr. Emeran Bayberger an der Oberrealschule in Passau, Herrn Reallehrer Kleiber au der städtischen Handelsschule iu München für die be- reitwillige Überlassung von Originalabbilduugeu oder für Mitteilung von Quellen- material ausgesprochen. Allen verehrten Amtsgenossen, die durch Bemühungen diese Arbeit gefördert haben, fei herzlicher Dank ausgesprochen. Wünsche und Anregungen zur Verbesserung sollen nach Möglichkeit Berück- sichtignng finden. Dankbar erkennen die Verfasser auch gerue an, daß die Verlagshandlung in der Ausstattung des Buches weder Mühe noch Kosten gespart hat, um hierin wahrhaft Gediegenes bei mäßigem Preise zu bieten. Möge eine billige Kritik entscheiden, inwieweit es den Verfassern gelungen ist, das jedenfalls nicht niedrig gestellte Ziel zu erreichen, ohne mit den Traditionen voll- ständig zu brechen. An seinem bescheidenen Teil will das Lehrbuch dazu beitragen, den erdkundlichen Unterricht an unseren Schulen auregeud und nutzbringend zu gestalten und iu der Jugeud ein frohmutiges Streben im Dienste des Vaterlandes zu wecken. Freising u. Kitzingen, im März 1908. Die Verfasser. Zur 21. Auflage. Diese Ausgabe wurde einer gründlichen Textrevision unterzogen und nach Mög- lichkeit auf Vereinfachung schwieriger Ausdrücke und Wendungen Bedacht genommen. Besonderen Dank schulden die Verfasser in dieser Beziehung den schätzbaren Winken des Herrn Kollegen Dr. Ebner in Erlangen. Mög? das Büchlein auch fernerhin seinem Zwecke nützliche Dienste leisten! Freising n. Kitzingen, im Jnli 1910. Die Verfasser.

2. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 16

1911 - München : Oldenbourg
16 Heimatkunde. Stufen des Flußlaufes. Bei vielen Flüssen lassen sich folgende drei Stufen ihres Laufes unterscheiden: der Oberlauf; er gehört dem Gebirge au; der Fluß eilt mit starkem Gefälle dahin, er bildet Wasserfälle und Schluchten und ist dem Menschen noch ivenig dienstbar; der Mittellauf; dieser beginnt beim Eintritt des Flusses in das Hügel- laud; das Tal wird breiter, der Lauf laug- samer, die Floßfahrt oder Schiffahrt beginnt; der Unterlans; er gehört dem Tief- lande an; die Neigung des Bettes ist gering, das User stach, der Fluß macht starke Win- düngen und spaltet sich in mehrere Arme; für die Schiffahrt hat der Unterlauf die größte Bedeutung. Aufgaben. 1. Bestimme die Stufen unseres Flusses hiernach! 2. Welcher Flußstufe gehört unser Ort an! Stromsystem, Stromgebiet, Wasser- scheide. Ein Hauptstuß mit allen seinen Seitenflüssen bildet ein Stromsystem; der Ztromlystem, Stromgebiet und Wasserscheide der Elhe, ganze Laudstrich, der t)0u dcill Stromsysteme entwässert wird, heißt Stromgebiet. Die Grenze zweier Stromgebiete wird Wasserscheide genannt, d. i. die Linie, längs welcher die Niederschläge nach entgegengesetzten Seiten abstießen. Die stehenden Gewässer des Binnenlandes. Größere natürliche, mit Wasser gefüllte Becken des Binnenlandes nennt man Seen. Zu den stehenden Gewässern zählen serner die Teiche, kleine, meist küust- lich angelegte Seen; Weiher sind kleine Teiche. Gibt es in unserer Nähe -einen Teich, einen See? Darstellung der Unebenheiten des Bodens auf der Landkarte (Terraindarstellung). Unterschied zwischen Naturbild und Kartenbild. Das Natur- bild oder Landschastsbild zeigt die Unebenheiten der Erde so, wie wir sie in der Wirklichkeit sehen; das Kartenbild dagegen stellt die Oberflächenformen der Erde, senkrecht von oben gesehen, durch gewisse Zeichen dar. Der Karten- Zeichner betrachtet also die Gegenstände so, als ob er im Luftballon oder wie ein Vogel über ihnen schwebte. Man hat zwei Darstellungen der Bodenformen: 1. Schichtenlinien oder Kurven und 2. Schroffen.

3. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 75

1911 - München : Oldenbourg
Das Vayerland. Zusammenfassende Aberschau. (Zur Lektüre.) „Dich hat der Herr gesegnet, Mein liebes Bayerland!" Von den walddunklen Kuppen des ostbayerischen Grenzgebirges bis hinüber zu den grünen Rebenhügeln der Haardt, vom sagenreichen Fichtelgebirge bis zu den schneeglänzenden Häuptern der Alpenwelt dehnt sich unser schönes Bayerland hin. Aus diesem Erdeuraume bietet es einen so reichen Wechsel der Natur, eine solche Fülle der Erzeugnisse, ein so mannigfach geartetes Volksleben und so viele und große Werke menschlichen Schaffens, daß wir mit gutem Rechte sagen dürfen, Bayern besitze alles, was ein Land in den Augen seiner Bewohner wie in denen seiner Besucher schön und herrlich macht. Im Süden ragt das Hochgebirge der Alpen auf mit seinen majestätischen Bergriesen, seinen glänzenden Seen und rauschenden Wasserfällen, seinen leuchtend grünen Almen und erfrischenden Bergwäldern; Böhmerwald und Fichtelgebirge, Spessart und Haardt prangen im Schmucke dunklen Tannengrüns und lichter Buchenhaine und die Fränkische Schweiz lockt den Naturfreund herbei durch ihre malerischen Bergformen und kristallklaren Gewässer, durch ihre Höhlen und wundersamen Versteinerungen. Und von diesen Bergen fließen nach allen Richtungen zahllose Gewässer, die ihr befruchtendes Naß durch alle Gaue tragen und sich zuletzt in den Haupt- flußadern des Landes, in der Donau, dem Main und dem Rhein, vereinigen. Da Bayern, dank seiner Lage in der gemäßigten Zone, sich fast überall, namentlich in den tiefer gelegenen Landesteilen, auch eines milden Klimas erfreut, so bringt der Boden Erzeugnisse mannigfacher Art hervor. Zwar fehlt es da und dort nicht an Ödnngen, an Mooren und Heiden, namentlich auf der füd- bayerischen Hochfläche, doch treten diese im Gesamtbilde zurück hinter den überaus ergiebigen Getreideländern an der unteren Donau, im schönen Schwabenlande und insbesondere im Rhein- und Maintal. Hier, wo die Sonne ihre Strahlen glühender zur Erde sendet, schmücken auch blühende Obsthaine die Talgründe und üppige Rebengelände die Höhen. ^ ^ Der Reichtum unseres Landes ist aber damit nicht erschöpft. In unseren Flüssen und Seen leben schmackhafte Fische, in den Waldungen wird edles Wild gehegt und selbst im Schöße der Gebirge finden sich kostbare Schätze. So entbehrt unser Heimatland nichts, was zum Unterhalte seiner Bewohner erforderlich ist, und mit Stolz dürfen wir bekennen: Bayern ist ein reiches, ein gesegnetes Land.

4. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 65

1911 - München : Oldenbourg
Die einzelnen Landschaften Bayerns. 65 wärts bis zur Senke von Kaiserslautern und dem Laudstuhler Bruch. Im ganzen ist dieser Landstrich ein ziemlich einförmiges Plateau und wenig er- tragsfähig. Die Bevölkerung sieht sich daher vielfach auf gewerbliche Betriebe hin- gewiesen. Von diesen hat sich in Pirmasens besonders die Schuhfabrikation im großen entwickelt, so dtife die Stadt mit ihren 34000 E. heute die dritt- größte der Pfalz ist. Der Westrich hat indes auch fruchtbare Gebiete. Solche finden sich nament- lich im Flußgebiete der Blies, die ihre Wasser zur Saar führt. Der Reich- tum an Wiesen begünstigt hier auch die Viehzucht; bekannt ist besonders die Pferdezucht um Zweibrücken. Die bedeutenderen Wohnorte sind Zweibrücken, einst die Residenz der Ahnen unseres erlauchten Königshauses, 15000 E., und Blieskastel. Die Senke von Kaiserslautern nebst dem Land st Uhler Bruch. Diese gehört infolge der vielen Moore und Sümpfe zu den weniger bebauten Gegenden der Pfalz. Gleichwohl hat sich hier im Herzen der Pfalz die zweit- volkreichste Stadt des Kreises entwickelt: Kaiserslautern, 52000 E. Die Stadt liegt im Kreuzungspunkte vieler Straßen und Bahnlinien und hat Spinnereien, Webereien und Eisenwerke. Der westlichste Teil der Pfalz besitzt noch Anteil an den Kohlenschätzen des Saargebietes; der größte Wohnort dieses Gebietes, St. Ingbert, hat sich infolge seiner Kohlengruben und Eisenwerke stark gehoben, 16000 E. Das Nordpfälzische Bergland. Lage, Bewässerung, Natur. Es ist von der Haardt durch die Senke von Kaiserslautern und das Laudstuhler Bruch geschieden. Die bedeutendsten Täler sind das Glan-, Lauter- und Alsenztal. Glan und Alsenz gehen zur Nahe, einem Nebenfluß des Rheins. — Die höchste Erhebung des vielkuppigen Hügellandes ist der Donnersberg, 700 m. — In landschaftlicher Hinsicht weist das ganze Gebiet große Abwechslung auf. Sein Glanzpunkt ist die Gegend am Zusammenfluß von Nahe und Alsenz, wo man von den Ruinen der Ebern bürg eine reizende Ausschau genießt. Im Gegensatz zur tafelartigen Haardt zeigt das Nordpfälzische Bergland eine reiche Bodengliederung. Klima, Anbau und Bodenschätze. Das Klima der Nordpfalz ist rauher als das der Tiefebeue, desgleichen der Boden weniger fruchtbar; doch fehlt es uicht an Gaben der Natur. Auf den Höhen breiten sich ansehnliche Waldungen aus, das Glantal ist ausgezeichnet durch seine Wiesen und seine Rinderzucht, in vielen Teilen gedeiht vortreffliches Obst und im unteren Alsenz- tote sogar noch Wein. Auch mineralische Schätze fehlen nicht. Mehrfach kommt Eisen vor und die Steinbrüche bei Kusel liefern ein vorzügliches Material für das Baugewerbe und für Pflasterung. Die Nordpfalz hat weniger Naturgaben als die Vorder- Pfalz; ihre Bevölkerungsdichte ist daher auch geringer. M. it. A, Geistbeck, Leitf, I. Ausgabe mit Heimatkunde. 21. Aufl. 5

5. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. III

1911 - München : Oldenbourg
Vorwort. Die neue Lehrordnung für die realistischen Mittelschulen im Königreiche Bayern vom 14. Juli 1907 bedeutet einen wichtigen Abschnitt in der Geschichte des erdkuud- lichen Unterrichtes in unserem Heimatlande. Mit der prinzipiellen Anerkennung der Geographie als Erfahrungswissenschaft durch die Einführung der Heimatkunde, des Geländeunterrichtes sowie ausgiebiger Demonstrationen im Lehrsaale sowie mit der Forderung einer genetischen Behandlung der Länderkunde nach geschlossenen Landschaften eröffnet sich eiue verheißungsvolle Perspektive für die weitere Entwicklung des erdkund- lichen Unterrichtes an unseren höheren Schulen. Die vorliegende neubearbeitete Auflage des „Leitfadens der Geographie für Mittelschulen" versucht diesen Forderungen gerecht zu werden. Sie baut sich auf der Grundlage breitester Anschaulichkeit auf und will den Forderungen der Lehrordnung gemäß „eine anschauliche Kenntnis der Oberflächengestalt der Erde und der einzelnen Landschaften" geben. Das Buch erstrebt aber zugleich auch eine einfachere Organisation des erdkundlichen Schulwissens überhaupt. Die zahllosen Einzeltatsachen der Länder- künde vermag der menschliche Geist aus die Dauer nicht festzuhalten. Die Einzelheiten mögen, wenn sie ihre Schuldigkeit getan, d. h. zur Auffindung von Allgemeinbegriffen gedient haben, mehr oder weniger wieder der Vergessenheit versallen, je nach der Ver- anlagung eines Menschen; das Hauptsächliche, das Allgemeine und für die theoretische wie praktische geographische Bildung Wertvolle und Wichtige aber kann und wird festgehalten werden. Daher sind in diesem Lehrbuche die Einzel- tatsachen zu Allgemeintatsachen summiert und unter leitenden Ideen zusammengefaßt worden. „Erst durch die gattungsbegriffliche Auffassung, welche viele Eigenschaften und Merkmale in einem Worte oder in einem Satze zusammenfaßt", sagt Alfred Hettner in feiner gedankenreichen Abhandlung über Wesen und Methoden der Geographie, ist eine scharfe und dabei verhältnismäßig kurze Beschreibung, die im Gedächtnis haftet, überhaupt möglich und damit zugleich die Grundlage für die auf Begleichung be- ruhende, in Gesetzen auslaufende strengere Form der Erklärung geschaffen worden . . . Das Ziel ist die möglich st einfache und deutliche Erkenntnis der Wirklichkeit. In Betracht kommen für den länderkundlichen Lehrstoff jene Leitideen, die eine Perspektive für die Länder-, Völker- und Erdbetrachtung wie für die Länder-

6. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 1

1911 - München : Oldenbourg
Erster Teil. Heimatkunde/) Orientierung. Die Himmelsgegenden. Auf freiem Felde kommt uns der Himmel wie ein großes Gewölbe vor, das ringsum bis zum Erdboden reicht und auf diesem einen großen Kreis um uns bildet. Der Kreis, in dem sich Himmel und Erde zu berühren scheinen, wird Gesichtskreis oder Horizont genannt. An einer Stelle des Horizonts geht am Morgen die Sonne auf. Diese Himmelsgegend heißt Morgen oder Osten. Wo die Sonne b untergeht, ist Abend oder Westen; wo sie am Mittag steht, ist Mittag oder Süden und dem Mittag oder Süden gegenüber ist Norden " Standpunkt des Beobachters, bcd $tmmels. oder Mitternacht. Es gibt somit vier Him- mels- oder Weltgegenden. Zwischen diesen 4 Haupthimmelsgegenden liegen vier Nebenhimmelsgegenden: Nordost zwischen Nord und Ost, Südwest zwischen Süd und West, Südost zwischen Süd und Ost und Nordwest zwischen Nord und West. Wenn man die Haupt- und Nebenhimmels- gegenden in einer sternförmigen Zeichnung zu- sammeustellt, so erhält man die Windrose. Die Himmelsrichtungen bestimmen heißt sich orientieren. Es geschieht dies außer nach dem Stande der Sonne mittels des Kom- passes. Dieser besteht aus der Windrose und einer Magnetnadel, die mit ihrer einen Spitze stets nach Norden weist. x) Auf dem Gebiete der Heimatkunde kann der Leitfaden nur eine allgemeine Darstellung bieten, die jede Schule besonders auszugestalten hat. Der Schwerpunkt ist dabei auf zahlreiche Beobachtungsaufgaben sowie auf die zeichnerische Darstellung des Gesehenen gelegt. Die unterrichtliche Praxis wird sich zumeist nicht streng an den hier durchgeführten Lehrgang binden, sie kombiniert vielmehr nach freiem Ermessen. Die Beispiele sind dem Süden wie dem Norden Bayerns gleichmäßig entnommen. M. n. A. Geistbeck, Leitf. I. Ausgabe mit Heimatkunde. 21. Aufl. 1 gewölbe, be d f Gesichtsireis. K S Wiuorose.

7. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. IV

1911 - München : Oldenbourg
Iv Vorwort. und Völkerbewertung eröffnen und sowohl als Bestandteil der allgemeinen Bildung wie als praktisch wertvoller Besitz Geltung beanspruchen können. Indem man von der Kenntnis der geographischen Einzelerscheinungen zur Auf- findung geographischerhaupttatsacheu und znr Erkenntnis geographischer Gesetzmäßigkeiten fortschreitet — sei es nun in Bezug auf physische oder anthropo- geographische Verhältnisse —, wird der Schiller auch im Bereiche der Erdkunde wie in den Naturwissenschasteu uuuuterbrochen im induktiven Denken geschult. Das induktive Versahren benimmt der Länderkunde den Charakter des Un- organischen und Enzyklopädischen, der ihr auf anderem Wege nur fchwer entzogen werden kann, und fetzt an die Stelle der traditionellen Aufzähluug und Beschreibung die methodische geographische Entwicklung. Es rückt den Schwerpunkt der unterrichtlichen Behandlung vom Einzelnen und Kleinen zum Allgemeinen und Großen und verleiht dadurch dem Unterricht weite und bedeutsame Gesichtspunkte. Die Gliederung des Lehrstoffes nach den großen geographischen Haupttatsachen und Gesetzmäßigkeiten gewährt zndem eine leichtere Überschau und Beherr- schnng des geographischen Wissens, ein Umstand, der für den Zweck der Wiederholung und Einpräguug von Belang erscheint. Das eineilde Element in der länderkundlichen Betrachtung bildet der Mensch und sein Walten in der Natur wie in der Geschichte. Die Bewertung der Natur in ihrer Beziehung zum Wünschen nach der wirtschaftlichen, politischen und ästhetischen Seite hin steht im Vordergründe der praktischen Ausgabeu der Länder- kuude. Auch der Jugend liegt das Verständnis anthropogeographischer Erscheinungen ungleich näher als die vielfach fchwer enträtfelbaren Bewegungsvorgänge der Erd- riude und überdies besitzt sie für die Jugeud auch einen höheren pädagogischen Wert durch ihre ethischen, ästhetischen und nationalen Elemente wie durch ihre hohe praktische Bedeutung für das wirtschaftliche Leben der Gegenwart. Die Erde als Schau- platz menschlichen Wirkens oder, um mit Ritters Worten zu redeu, als Erziehungshans der Menschheit, die Ausstattung der Länderränme init Natur gaben und deren Verwertung durch die Arbeit der Völker, das wird als Lebensinhalt auch der schulmäßigen Länderkunde zu betrachten sein. Der Schwerpunkt in den Ausführungen des Lehrbuchs liegt demgemäß, besonders in den Oberstufen, auf der anthropogeographischen Seite, ihr Endziel ist ein lebendiges Verständnis der wirtschaftlichen und politischeu Ver- hältuisse der Gegenwart aus Grund der natürlichen Gegebenheiten der Länder. Aus pädagogischen wie aus praktischen Gründen sind die Bilder direkt neben den Text gestellt, wie dies in allen Lehrbüchern der Natnrkuude und Physik längst als etwas Selbstverständliches erachtet wird. Durch die Vereinigung der Abbildungen aus eiltet Seite bleibt jede Uuterbrechung des Textes vermieden; dagegen bedingt deren Verweisung in den Anhang nicht bloß ein zeitraubendes und lästiges Herum- suchen und Herumblättern sondern die Bilder bleiben nach einer flüchtigen Durchsicht erfahrungsgemäß häufig unbeachtet. Geziemender Dank sei an dieser Stelle der Kgl. Obersten Baubehörde in München, dem Banamte der Hanpt- und Residenzstadt München, Herrn Oberbergrat von Ammon, Kgl.professor der Technischen Hochschule in München, Herrn

8. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 8

1911 - München : Oldenbourg
8 Heimatkunde. Eine Eiusenknng in den Kamm heißt Joch oder Sattel, und wenn sie als Ubergang benutzt wird, Paß. Zu den eigentümlichen Erscheinungen des Hochgebirges gehören die Lawinen und Gletscher. — Die Lawinen sind Schneemassen, die an den steilen Ge- hängen entweder durch die eigene Schwere herabrutschen oder, vom Winde gefaßt, mit wachsender Größe bergab rollen. — Stromartige Eismassen auf den Bergen, welche langsam talabwärts dringen, heißen Gletscher. Aufgabe. 1. Welche Gehänge unserer Umgebung zeigen steile Abdachung? 2. Finden sich in unserer Nähe Mittelgebirge und Hochgebirge? 3. Präge wichtige Höhen maße deines Gebietes ein! Z. B. für München: die Höhe der Frauentürme 98 m, des Hochnsers der Isar bei Haidhausen über dem Flußspiegel mit rund 20 in; die Erhebung des höchsten, von München aus sichtbaren Berges, nämlich der Zugspitze (2960 m). 4. Bestimme die relative Höhe der Zugspitze (2960 m) über dem Eibsee (959 m), des Watzmann (2740 m) über dem Königssee (602 m). Bergt, die Höhenangaben der Landschaftsbilder S. 32 u. ff.! Bochgebirg Tiefland und Hochland. Alles Land von 0 in bis 200 m Meereshöhe heißt Tiefland; alles über 200 m gelegene Land ist Hochland. Eine Ebene von mehr als 200 in Meereshöhe ist eine Hochebene (Hoch- fläche) oder ein Plateau (platö). — Hochebenen von bedeutender Ausdehnung nennt man auch Tafelländer. Aufgaben. 1. Gehört unser Wohnort dem Tieflande oder dem Hochlande an? 2. Findet sich in unserer Umgebung eine Hochfläche oder ein Plateau, ein Tiefland? Tal und Fluß. Unsere Stadt breitet sich in einem Tale aus. Wie heißt dieses Tal? Die ebene Fläche zu beiden Seiten des Flusses heißt die Talsohle; sie wird von langgestreckten Höhen begrenzt, den Talwänden, Talgehängen oder dem Hochuser. Miß auf deiner Karte die Breite der Talfohle! Führen die Talgehänge bestimmte Namen? Wie fallen die Gehänge am rechten, wie am linken Ufer ab? Welches Hoch- ufer ist gestuft, welches ungestnst? Gib die Höhe jeder Stufe an! (S. Kärtchen S. 9 n. 10!) Zeichne einen Durchschnitt durch das Tal! Dem Flusse entgegen wandern wir talaufwärts. Unsere Stadt liegt in einer Talweitung, einer Talebene (einem Talkessel). Nach welcher Himmelsrichtung öffnet sich diese Ebene, nach welcher ist sie ge- schlössen?

9. Heimatkunde, Globuslehre, Das Königreich Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 25

1911 - München : Oldenbourg
Globuslehre. 25 5. Stadt, eine in regelmäßiger Reihenfolge gebaute Ortschaft mit ge- pflasterten Straßen, Toren, Plätzen, ansehnlichen öffentlichen Gebäuden usw. Sie war früher meist mit Mauern umgeben. Die Städte sind wieder: / a) Landstädte; sie sind klein und ohue bedeutenden Verkehr; ihre Bewohner leben vielfach auch von Ackerbau. b) Provinzialftädte; ihre Bewohner ernähren sich meist durch Handel und Gewerbe; auch befinden sich in diesen Städten in der Regel mehrere Amter und höhere Schulen. c) Hauptstädte; sie sind der Sitz der Staatsoberhäupter, der Regierungs- behörden; sie enthalten Denkmäler, wichtige Anstalten für Wissenschaft und Kunst und siud bedeutsam durch Handel und Industrie. Siedelungen bezeichuet man in den Atlanten meist folgendermaßen: Dorf. Markt. # Festung Kleinere Stadt. Größere Stadt. Haupt- und Residenzstädte. Schloß. Schloßruiue. Kloster oder Kirche. ä) Verkehrslinien werden in nachstehender Weise veranschaulicht: Fahrweg. Landstraße (Chaussee). Eisenbahn. Zizinalstraße. Kanal. Zweiter Teil. Globuslehre. Gestalt der Erde. Auf flachem Lande, wo weit und breit kein Hügel die Aussicht benimmt, erscheint die Erde als platte Scheibe. Mehrere Tatsachen sprechen aber dafür, daß das eine Täuschung ist. 1. Von herannahenden Gegenständen erscheint zuerst die höchste Spitze und von sich entfernenden verschwindet diese zuletzt; folglich muß die Erdober- fläche gewölbt sein. 2. Erdumsegler sind, obwohl immer in derselben Richtung fahrend, doch wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurückgekehrt; also muß die Erde eine in sich geschlossene Wölbung darstellen.

10. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 71

1911 - Leipzig : Dürr
— 71 — Daß Italien in vorgeschichtlicher Zeit mit Afrika zusammengehangen hat, beweist das Vorkommen einiger Afrika eigentümlicher Tiere auf Sizilien, wie das des Chamäleons. Auf den Inseln haben sich manche Tierarten erhalten, die früher weiter verbreitet waren; ein Beispiel ist das Mufflon, ein Wildschaf, das jetzt noch auf Sardinien und Korsika vorkommt. 1. Im landschaftlichen Aussehen unterscheidet sich Oberitalien wesentlich vom eigentlichen Halbinselgebiet. Die oberitalienische Tiefebene zeigt, mit Ausnahme der vulkanischen Eng an een bei Padua, keine merklichen Unebenheiten; denn sie ist durch Ausfüllung einer Meeresbucht entstanden, die zwischen dem Gebirgsland von Montferrat und den Apenninen einen Einschnitt bildete (Tieflandsbucht von Alessandria). Die adriatische Küste Oberitaliens besitzt daher eine ganz flache Beschaffenheit und wird durch den Absatz der Sinkstoffe, welche die einmündenden Flüsse mit sich führen, weiter gegen das Meer vorgeschoben. So ist mancher Ort, der früher am Meere lag, zur Binnenstadt geworden, wie Ravenna. Unter Lagunen versteht man die seichten Buchten, die durch Anschwemmungsinseln und -Halbinseln vom Meere abgetrennt worden sind. Venedig wäre längst für Seeschiffe unzugänglich geworden, hätten nicht die Venetianer die in die Lagune mündenden Gewässer abgeleitet. Namentlich baut der Po sein Delta immer weiter ins Meer vor; so liegt Adria, nach dem das Adriatische Meer benannt worden ist, und das noch zur Zeit Barbarossas Seehandelsstadt war, jetzt über 20 km von der Küste entfernt. Daß der Fluß viel Geröll und Sand mitbringt, ist ferner daraus ersichtlich, daß sein.spiegel in dem von Dämmen eingeschlossenen Unterlaufe höher liegt als die umgebende Ebene, und daß die Mündungen feiner Nebenflüsse verschleppt worden sind. Welche der linken Po-Zuflüsse setzen die Sinkstoffe in den von herrlichen Ufer land sch asten eingesäumten oberitalienischen Seen ab? In klimatischer Hinsicht bildet Oberitalien den Übergang zwischen dem mitteleuropäischen Klima und dem subtropischen der Mittelmeerländer. Mit erstem hat es die Verteilung der Niederschlüge auf alle Jahreszeiten und verhältnismäßig kalte Winter, mit letztem die bedeutende Sommerwärme gemeinsam. Oberitalien ist (infolge der regenreichen und warmen Sommer) der Sitz des Getreidebaus (vor allem Mais, Weizen und Reis); weil hier der Winter ziemlich hart auftritt, finden sich noch keine immergrünen Laubwälder. Auch kommt der gegen Frost empfindliche Ölbaum, der im Flach- und Hügellande der eigentlichen Halbinsel und der Inseln sehr gut gedeiht, in Oberitalien nur an den durch die Alpen geschützten Ufern der Seen fort. Weil der Sommer sehr warm ist, reift der Wein vorzüglich, der sich an den in den Feldern stehenden Ulmen, Pappeln und Maulbeerbäumen emporrankt. Bedeutend ist die Zucht der Rinder (Parmesankäse, nach Parma benannt) und des Geflügels, noch wichtiger aber die Zucht der Seidenraupe; kein europäisches Land erzeugt so viel Seide wie Italien. Die größten Ortschaften haben sich aus den oben angeführten Gründen nicht am mittlern und untern Po entwickelt; die dort liegenden Städte, wie Cremona (einstmals durch seine Geigenindustrie berühmt) und Ferrara, sind jetzt von geringer Bedeutung. Weit günstigere Verhältnisse für Ansiedlung boten die Ränder der Ebene, namentlich die Stellen, wo längere Gebirgstäler ausmünden; vergl. z. B.
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